Luna

Über Luna

Leute, ich sags euch, die letzte Zeit war ziemlich aufregend für mich. Ein Tag war besonders turbulent: Irgendwie bin ich in eine Einkaufsstraße gelangt. Vermutlich bin ich mit einem Auto dorthin mitgefahren. So genau weiß ich das leider nicht mehr - zu viel Adrenalin war in meinen Adern!

Als ich mich auf einem Parkplatz wiederfand, wusste ich nicht was ich tun sollte. Ich hatte fürchterliche Angst: so viele Autos und Menschen und dann noch dieser Lärm. Ich rannte dann einfach los: quer über den Parkplatz, vorbei an Geschäften und rauf eine Stiege. Dort entdeckte ich eine Rille zwischen der Stiege und dem Geländer. Schnell hab ich mich dort versteckt. Ich war völlig außer Atem. Viele Leute gingen an mir vorbei und sprachen mit mir. Ich hab sie aber alle mit meinem Fauchen in die Flucht geschlagen. Außer ein Mann - der ließ nicht locker. Immer wieder versuchte er mich anzugreifen, aber durch meine Fauchen hatte er doch Respekt vor mir. Endlich gab er auf. Zumindest dachte ich das. Er wollte mich nicht alleine zurück lassen und so hat der die Lavanttaler Tierhilfe verständigt. Die rückten dann gleich aus.

Die Dame vom tiereck hat mich bald entdeckt. So schwer war das nicht. Ich hockte ja noch immer auf diesem Stiegenaufgang. Je näher diese Dame kam, desto mehr fauchte und spuckte ich. Doch das beeindruckte sie nicht. Nun sah ich keinen anderen Ausweg mehr: ich muss springen, dachte ich mir. Gerade als ich mich startklar für den Sprung machte, packten mich zwei Hände. Um die sechs Meter wäre es da in die Tiefe gegangen. Im Nachhinein betrachtet, war mein Plan nicht besonders klug. Aber damals war ich fest davon überzeugt, dass nur das mein Leben retten würde. Mein ganzes Fauchen, Kratzen und Beißen hat nicht geholfen. Sie ließ einfach nicht ab von mir und packte mich in eine Box. Ich war fix und fertig und die Dame auch. In der Box wartete Futter auf mich. Ich war so hungrig, dass ich gleich alles verspeist hab.

Naja und seitdem bin ich hier im sogenannten tiereck-Boot. Mittlerweile bin ich richtig froh hier zu sein. Dreimal täglich gibt es was zu futtern, ich hab viel Spielzeug und gestreichelt und gekrault werde ich auch ständig. Nur: für immer hier bleiben kann ich nicht. Aus diesem Grunde suche ich ein Zuhause, wo schon ein gleichaltriger Kumpel oder eine gleichaltrige Kumpeline auf mich wartet. Sollte dort noch kein Artgenosse vorhanden sein, bring ich einfach einen mit.