Sepp

Über Sepp

Pssst, bitte verratet meinen ehemaligen Streunerkollegen nicht, was ich Euch jetzt sage. Sie könnten mich sonst für ein Weichei halten, wisst Ihr? Versprochen? Gut – dann erzähle ich Euch meine Geschichte. Ich bin übrigens der Sepp.

Früher, in meiner Kindheit auf der Straße, habe ich vor meinen Kumpels immer am lautesten getönt, dass ich mich niemals von einem dieser Zweibeiner streicheln lassen werde. Und schnurren – igitt!! Oder gar auf dem Schoß sitzen: Kommt ja gar nicht in Frage!!! Und jetzt, ein paar Wochen später – was soll ich sagen – hat mich meine Pflegemama vom Lavanttaler Tiereck total verzaubert. Mit viel Geduld und noch viel mehr Liebe hat sie aus mir wilden, kleinen Kater einen roten Schmusetiger gemacht. Und soll ich Euch etwas verraten: Das ist alles gar nicht so schlimm, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Ganz im Gegenteil! Streicheln, Schnurren und Schoßsitzen sind etwas Wunderschönes. Warum hat man mir das nicht gleich gesagt?!

Jedenfalls habe ich beschlossen, dass ich auf Euch Menschlinge in meinem Leben nicht mehr verzichten möchte und mache mich auf die Suche nach einem Zuhause. Ich freue mich, wenn dort nette Menschen leben, gerne auch Hunde, wenn ich dort in einem gesicherten Garten oder in verkehrsruhiger Lage strawanzen darf, sobald ich alt genug bin, aber vor allem brauche ich einen Katzenkumpel in meinem Alter. Einzelhaltung ist für einen jungen Draufgänger wie mich nämlich gar nichts. Wenn bei Euch also schon eine Mieze in meinem Alter lebt, werde ich mich mit ihr sicher schnell anfreunden. Und wenn nicht, dann bringe ich gerne einen meiner Kollegen vom Tiereck mit.

Bitte seht rot und ruft meine Pflegemama an – sagt der Sepp