Muffin

Tierdaten

Geschlecht männlich
Alter 9 Jahre
Fellfarbe(n) schwarz
Fellmuster einfärbig
Haartyp kurz
Status Ausgezogen

Persönlichkeit

Gemüt zutraulich
Artgenossen notwendig Nein, Vermittlung in Einzelhaltung
Hunde ja
Kinder nein
Nötiger Lebensraum drinnen & draußen
Charakter gemütlich

Über Muffin

Schwarze Katzen bringen Unglück, heißt es. Aber in meinem Fall bringe ich mir nur selber Unglück. Ich erzähl euch mal meine traurige Geschichte:

Vor knapp sechs Jahren kam ich auf die Welt und wurde dann von einer Familie aufgenommen. Ich war das liebste Spielzeug der Kinder. Mir hat das gar nicht gefallen, denn die sind einfach zu wild mit mir umgegangen. Ich versuchte mich ständig zu wehren, doch die waren viel stärker als ich. Obwohl mich gar keine Schuld traf, war ich plötzlich „der Schlimme“ und musste weg. Die Oma der Kinder hat mich aufgenommen. Ich lebte dann fast fünf Jahre in einer Wohnung. Die ersten drei Jahre als unkastrierter Kater. Ihr könnt euch vorstellen, wie es mir mit meinen natürlichen Trieben, eingesperrt in einer Wohnung, erging. Ich wollte unbedingt raus, doch das wurde nicht zugelassen. Immer wenn ich zur Tür rannte, wurde ich oft gewaltsam zurückgedrängt. Ihr könnt euch schon denken, dass ich mir das nicht immer gefallen habe lassen und habe dann auch mal zurück gehauen und gefaucht. Zweimal bin ich meiner Mami auf den Oberschenkel gesprungen und habe mich fest gekrallt. Aber irgendwann hat es mir halt einfach gereicht – immer diese Hin- und Herschubserei...

Nach der Kastration konnte ich mit dem Eingesperrtsein etwas besser umgehen und wurde viel ruhiger und umgänglicher. Obwohl mir die Wohnungshaltung im Nachhinein betrachtet gar nicht gut getan hat, mochte ich meine Mama sehr und war ständig in ihrer Nähe. Leider wurde sie krank und ich musste abgegeben werden.

So kam ich zur Lavanttaler Tierhilfe. Ich litt sehr unter dem Umgebungswechsel. Die ersten Tage habe ich mich nur versteckt und hatte überhaupt keinen Appetit. Schön langsam merkte ich, dass es die Pflegemami nur gut mit mir meint. Sie musste erst herausfinden, was ich brauche, um glücklich zu sein. Das war viel Arbeit – für mich und die Pflegemami bzw für ihre Mami, denn sie hat sich meiner angenommen und mir gezeigt, wie sicher und geborgen ich mich fühlen darf.

Meine Vorgeschichte hat aber deutliche Spuren hinterlassen. Ich pratzlte zB nach den Waden der Menschen, wenn sie bei einer Tür rausgingen und mich im Raum zurück lassen wollten. Außerdem mochte ich nicht lange gestreichelt werden; das mag ich bis heute noch nicht. Wenn ich genug hab, hab ich genug und zeige das dann auch deutlich. Es ist auch nicht möglich mich hoch zu nehmen und herum zu tragen oder länger festzuhalten. Ihr wisst ja noch vom Beginn meiner Geschichte, dass die Kinder nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen sind. Deswegen jetzt auch diese Reaktion von mir. Ich kann das einfach nicht vergessen und habe Angst, dass mir das wieder passiert.

Ich habe auf der Pflegestelle schon viel mehr Vertrauen in Menschen gewonnen und weiß nun, dass es Menschen gibt, die mir überhaupt nichts Böses wollen. Auch das Öffnen der Türen tat mir gut. Ich hatte nun mehr Raum und konnte mit der Familie mitleben. Ich fühlte mich gleich sehr viel wohler und legte den Großteil meiner „schlechten Angewohnheiten“ ab. Ich begleitete die ältere Pflegemami bei all ihren Arbeiten und schmeichelte um ihre Beine, legte mich neben sie und forderte Streicheleinheiten ein. In der Früh beim Frühstück leistete ich ihr immer Gesellschaft, legte mich auf ihren Schoß oder neben sie. Sie konnte auch sehr bald meine Körpersprache lesen und wusste dann wann ich genug vom Streicheln hatte.

Obwohl ich lange ohne Artgenossen gehalten wurde, verstand ich mich mit den anderen Katzen im Haus.

Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, dass ich soweit war, um in ein neues Zuhause zu ziehen. Ich fand eine tolle Familie und ich liebte meine neue Mami über alles. Ich habe mich von Anfang an wohl dort gefühlt und habe gleich alles erkundet. Es dauerte zwar ein paar Wochen bis ich volles Vertrauen aufbauen konnte, aber alle waren überrascht, dass es schneller ging als gedacht. Meine Mami und ihr Sohn hatten sehr viel Geduld mit mir und zeigten viel Verständnis für mein Verhalten. Da gab es dann nur ein Problem: Der Kater, der dort schon lebt, war mir nach einiger Zeit ein Dorn im Auge. Ich wollte meine Mami für mich alleine haben und hab den anderen Kater dann immer verjagt. Irgendwann wurde es aber nicht mehr tragbar und der andere Kater fühlte sich Zusehens unwohler. Schweren Herzens mussten sie mich wieder abgeben und ich kam zurück zur Lavanttaler Tierhilfe.

Kurz darauf fand sich eine neue Familie für mich. Meine Pflegemami war sich sicher, dass es das richtige Zuhause für mich wäre. Ein älteres Ehepaar mit Haus und Freigang in einer verkehrsberuhigten Lage. Leider hatte sich das Ehepaar das Zusammenleben mit mir anders vorgestellt. Sie haben mich sogar als nicht liebevoll und aggressiv bezeichnet. Aber dies entspricht nicht meinem Wesen und so hat mich auch noch niemand zuvor charaktisiert. Ich bin zwar ein schwieriger Kater, aber ich bin sehr anhänglich und brauche Menschen in meiner Nähe. Der Punkt ist nur, dass ich das Tempo vorgebe. Man muss mir Zeit geben, um anzukommen und warten bis ich den Schritt auf den Menschen zumache. Ich will auf keinen Fall bedrängt werden, das zeige ich dann auch deutlich. Und so hieß es dann nach nicht einmal 24 Stunden, dass ich wieder zurück zur Lavanttaler Tierhilfe komme. Angekommen bei meiner Pflegemami war wieder alles gut. Aber hier bleiben kann ich nicht. Wie heißt es so schön? Aller guten Dinge sind drei. Ihr kennt nun meinen Lebens- und Leidensweg.

Ich suche eine etwas ältere Single-Dame, deren Herz nur für einen Mann schlägt: nämlich für mich. Es kann auch schon eine Katze vorhanden sein. Wie ihr ja wisst, habe ich mich auf der Pflegestelle mit den Katzen verstanden. Dies sind aber sehr soziale Katzen und kennen den Umgang mit neuen, fremden Katzen. Deine Katze sollte also auch ein solches Gemüt haben. Ich habe aber kein Problem damit als Einzelkater zu leben. Wichtiger als ein Artgenosse, ist es, dass du mir gesicherten Freigang bieten kannst.

Wenn du Geduld mitbringst und mir die Zeit gibst, die ich brauche, um Vertrauen aufzubauen, dann melde dich bei meiner Pflegemami. Du kannst mich dann auch gerne besuchen, um mich etwas kennenzulernen. Ich bin mittlerweile recht aufgeschlossen Menschen gegenüber und wenn du eine Bürste dabei hast, ist das schon die halbe Miete, denn ich liiiieeeebe es gebürstet zu werden.


Muffin hat bereit ein gutes Zuhause gefunden und ist nicht mehr in der Vermittlung